Jules Siber – Lucifers Geiger: Wiederentdeckung eines vergessenen Würzburger Künstlers
Der Geigenvirtuose, Komponist und Romanautor Jules Siber ist einer der vergessensten Künstler Würzburgs des späten 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Zu Lebzeiten (1871 bis 1943) genoss er weit über Würzburg hinaus als „Teufelsgeiger” einen hervorragenden Ruf und galt als Widergänger des berühmten Paganini. Daneben war er dem Okkultismus zugeneigt und verfasste mehrere Romane.
Jetzt ist es an der Zeit, Siber neu zu entdecken. In erster Linie tut dies Dr. Ralph Ziegler, der seit vielen Jahren über Siber forscht und gerade unter dem Titel „Lucifers Geiger” die erste Biografie über den geheimnisumwitterten Künstler verfasst. Er wird bei „Kultur aus‘m Hut” erstmals Auszüge aus dem Buch öffentlich präsentieren.
Den Literaten Siber wird der Würzburger Antiquar Daniel Osthoff vorstellen. Er wird aus Sibers Roman „Inkubus” lesen. Das 1922 erschienene Buch spielt in Würzburg zur Zeit der Hexenverfolgung.
Und schließlich präsentieren wir eine echte Überraschung: Erstmals seit Sibers Tod im Jahr 1942 sind an diesem Abend Kompositionen von Siber (von denen keine Tonaufnahmen überliefert sind) live zu hören. Ralph Ziegler ist es gelungen, verschollen geglaubte Kompositionen Sibers ausfindig zu machen. Die junge Geigenvirtuosin Samira Spiegel hat sich bereit erklärt, diese extrem schwierigen Stücke einzustudieren und wird sie exklusiv bei „Kultur aus‘m Hut” erstmals vor Publikum spielen. Dabei wird auch Sibers legendärer „Hexentanz” zu hören sein. Am Klavier wird die Geigerin begleitet von Nina Scheidmantel.