Friedrich Schiller „Die Räuber”

„Das Gesetz hat noch keinen großen Mann gebildet, aber die Freiheit brütet Kolosse und Extremitäten aus.“ Zwei Brüder. Karl, der Erstgeborene, vom Vater zärtlich geliebt und angebetet von seiner Verlobten Amalia, plant nach einer wilden Studentenzeit die Rückkehr auf die väterlichen Güter. Franz, der jüngere, von Geburt benachteiligt und von der Erbfolge ausgeschlossen, spinnt eine Intrige, die den Vater gegen den Bruder aufbringt und zu dessen Verstoßung führt. Der rebellische Idealist Karl sagt daraufhin der bürgerlichen Ordnung den Kampf an und schlägt sich als Hauptmann einer Räuberbande in die Wälder. Die letzte Bindung an sein früheres Leben bleibt die Liebe zu Amalia, welche jedoch auch von Franz begehrt und bedrängt wird.

Im Konflikt mit der Elterngeneration und den als beengend empfundenen Verhältnissen entwickeln sich beide Brüder zu Extremisten unterschiedlicher Weltanschauung: Während Karl die herrschende Ordnung mit Gewalt bekämpft und der Welt seine eigenen moralischen Maßstäbe aufzwingen will, befolgt Franz scheinbar die Regeln, negiert jedoch insgeheim jegliche Moral und strebt durch Lüge und Manipulation nach seinem Vorteil. Dass beide Wege schließlich in Tod und Verderben münden, könnte man freilich als dramaturgische Notwendigkeit einer moralisierenden Tragödie abtun, wenn nicht der Blick auf die realen Extremisten dieser Welt die Hellsichtigkeit von Schillers Analyse und die Aktualität des Themas stets auf Neue bezeugen würde.

Im Rahmen des Ersten Würzburger Theaterfestivals wird die Theaterwerkstatt Schillers Klassiker auf der Freilichtbühne an der Umweltstation vor atmosphärischer Naturkulisse und mit Live-Musik in Szene setzen.

 

Es spielen: Konstantin Wappler (Franz), Miro Nieselt (Karl), Mareike Karn (Amalia), Uwe Bergfelder (Graf von Moor), Michael Blankenburg, Mascha Eckert, Marcus Füller, Angelina Gerhardt, Johannes Krusche, Julian Sturz, Michael Wagner (Räuber), Stephan Ladnar (Pater/Daniel)

Live-Band: Johannes Hillebrandt-Brem, Johannes Krusche, Benedikt Issing

Bühne: Eveline Sava, Licht und Technik: Bernd Albrecht

Regieassistenz: Lara Herberich, Adrian Lazarus

Regie: Thomas Lazarus

Premiere: Sa 01.06.2019, 20:00 Uhr

Karten unter: Tourist Info Falkenhaus 0931 37 23 98