Die Grenze der Gier

Stärkt die sozialen Berufe!

Die Grenzen der Gier Tour von Strom und Wasser macht Halt in Würzburg im Theater am Neunerplatz. Dieser Festival-Abend ist voll von Lebensfreude und Liebesmusik. Eine kunstvolle Laudatio für Pfleger Daniel.

Würzburger Kommunenchor (Chor Pop)

aennies Trio (Singer Songwriter)

Nilz Hübenbecker (Klavier Pop)

Strom und Wasser (extrem Liedermacher)

Pfleger Daniel (Ansichten eines Herzensmenschen)

Alle Akteure appellieren an höhere Preise für soziale Arbeiten. Bezahlt die Menschen anständig, die dafür sorgen, dass unsere Welt menschlich bleibt!

Eintritt 5 – 15 EUR

Zahl, was du willst & kannst

 

Heinz Ratz und Strom&Wasser

zeigen seit vielen Jahren, dass sich Lebensfreude und politisches Engagement, musikalisches Können und eine klare gesellschaftliche Position nicht ausschließen.

„Ska-Punk-Polka-Tango-Walzer-Randfiguren-Rock mit stark kabarettistischer Schlagseite“ – „das Extremste, was unter der Bezeichnung „Liedermacher“ möglich ist“ – „apokalyptische Volksmusik“: die Versuche, ihre Musik zu beschreiben, sind so vielfältig wie die Band selbst.

Eintritt frei. Um eine Spende wird gebeten.


Grenze

Im Sommer 2015 nahm die Zendegi Theater Company (ZTCO) aus Teheran erstmalig Kontakt mit der Schauspielerin und Regisseurin Britta Schramm in Würzburg auf. Im Oktober 2015 reiste der Theaterleiter und Regisseur Jafar Mahyari erneut nach Würzburg, um die Produktion „Grenze“ mit dem Theater am Neunerplatz festzuklopfen. Es folgten viele Emails zwischen den beiden Regisseuren, noch mehr Gespräche und schließlich kamen vom 27.12.2015 bis 23.01.2016 die zwei iranischen Schauspieler Saeed Abbak und Anahita Safikhani, um mit den zwei deutschen Schauspielern Kristina Förster und Bernd Stollberger unter der Regie von Schramm und Mahyari ein Stück zu proben, das aktuelle Fragen zum Thema Grenzen aufwirft. Zu dem Stück gab es bereits Entwürfe von Mahyari und zusammen wurde es dann in szenischen Improvisationen weiter entwickelt. Es entstand mit einem gemischten Ensemble deutscher und iranischer Schauspieler und Musiker der fast ausschließlich pantomimische Theaterabend „Grenze“. Nach den Endproben im Januar steht nun das Stück und wird erstmalig im Mai und Juni 2016 in Teheran und Isfahan aufgeführt werden, im Theater am Neunerplatz im Juli 2016.

Vier Schauspieler am Rand der Bühne unterhalten sich in zwei Sprachen: persisch und deutsch hören wir heraus. Sie lachen, sie freuen sich, zusammen zu sein und sich gegenseitig aus ihren Herkunftsländern erzählen zu können. Dann betreten sie die Bühnenmitte – einen Raum, der ihnen zwar die Sprache nimmt, aber dafür wunderbare Dinge für sie bereit hält, die jeder von ihnen besitzen möchte. Es kristallisieren sich 2 Lager heraus: die Gelben auf der einen Seite der Bühne mit gelben Dingen und die Roten auf der anderen Seite der Bühne mit roten Dingen. Mit der Freundschaft ist es bald vorbei. Kampf folgt auf Kampf! Doch wir sind im Theater und nicht auf der politischen Weltbühne! Die zwei iranischen und zwei deutschen Protagonisten finden einen Ausweg aus der scheinbar aussichtslosen Situation!

Faszinierend: iranisch-deutsches Bewegungstheater! Für alle, die einen ganz außergewöhnlichen Theaterabend erleben möchten!

Wenn man heute vom Iran hört, denkt man meist an eine brutal niedergeknüppelte Opposition, an ein Regime, das foltert und öffentlich hinrichten lässt, aber auch neuerdings an ein Land, das an wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Westen großes Interesse zeigt. Eine Kooperation mit einem Land, in dem jede Aufführung im Theater durch die Zensur muss? Ein kühnes Unterfangen, aber warum sollte man nicht mit Künstlern zusammen arbeiten, die keine Repräsentanten der Regierung sind? Die Inspiration auf beiden Seiten war jedenfalls enorm, die Zusammenarbeit äußerst intensiv – das versichern sowohl die deutsche Regisseurin Britta Schramm als auch der iranische Regisseur Jafar Mahyari. Über weitere gemeinsame Projekte wird bereits nachgedacht!

Großzügig unterstützt wird die Kooperation bislang durch den Lionsclub Karlstadt-Mittelmain und Demokratie leben!


Die Falle –  Theater und Diskussion mit Riadh Ben Ammar

„Es ist höchste Zeit, unsere Forderung für Bewegungsfreiheit wieder in die Öffentlichkeit zu tragen und mit dem Theater auf die katastrophale Lage in den Unterkünften und an den EU-Außengrenzen aufmerksam zu machen. Ziel ist es, mit möglichst vielen Leuten in Kontakt zu kommen und einen gemeinsamen Abend zu verbringen.“

Wie beeinflusst die Grenze unser Zusammenleben? Welche Missverständnisse entstehen? Wie kann Theater als Therapie- und Kunstform zugleich funktionieren?

Beschreibung des Theaterstücks:
»Die Falle« – Ein Theaterstück über die geschlossene EU-Außengrenze und ihre Missverständnisse (Riadh Ben Ammar)

Man kann nicht an der Küste leben, ohne die andere Seite wenigstens einmal gesehen zu haben. In Tanger, Algier oder Tunis sitzen selbst die Katzen im Hafen und schauen auf die andere Seite. Alle wollen dahin. Die
meisten träumen davon. Die jungen Leute, die es schaffen in Europa zu landen, versuchen alles, um nicht wieder mit leeren Händen zurückzukehren. Illegalität, Kriminalität und die ständige Angst abgeschoben zu werden sind ihr Alltag. Für das Recht auf Bewegungsfreiheit!

Im Anschluss an die Veranstaltung laden die Veranstalter:innen sowie der Produzent und Darsteller des Theaterstücks, Riadh Ben Ammar, zu einem Gespräch und Austausch ein.

Eine Veranstaltungsreihe zum Themenkomplex Abschiebungen in Deutschland und Europa. Hintergründe, aktuelle Strategien, Instrumente und Folgen der europäischen sowie deutschen Abschottungs- und Abschiebepolitik werden ebenso beleuchtet wie Möglichkeiten und praktische Beispiele des Widerstands.

Foto: Soliasylwue

 


Don Giovanni Essentials

W.A.MOZART’S DON GIOVANNI ALS MUSIKDRAMA

Don Giovanni ist ein ruheloser Mensch, der immer auf der Suche nach dem nächsten Liebesabenteuer ist. Sein Diener Leporello, der ihn bei all seinen Amouren begleitet und logistisch unterstützt, führt genau Buch darüber, wann, wo und wie sein Herr eine neue Frau erobert. Am Strand von Sevilla ist Don Giovanni gerade dabei, die tausenddritte Frau Spaniens zu erobern. Die Sache eskaliert, als der wutentbrannte Komtur den Verführer seiner Tochter stellt und diesen attackiert. Don Giovanni, bar jeder Rücksicht auf seine Mitmenschen, sieht sich im Recht und bestraft den Komtur, der es wagt, seine Begierde zu stören, mit dem Tod.

Don Giovanni, selbstbewusst und selbstverliebt, spürt sich nur dann, wenn er Grenzen überschreitet. Mitleid und Mitgefühl für andere kann er nicht mehr empfinden, sein persönliches Amüsement ist Leitmotiv seines Lebens. Der Mord beflügelt ihn. Donna Elvira, eine „Verflossene“ aus Burgos, erscheint in Sevilla, um sich an Don Giovanni zu rächen. Sein Versuch, Zerlina in der Nacht vor ihrer Hochzeit zu verführen, scheitert deshalb kläglich. Intrigen und Rachepläne im Wechsel mit komödiantischen Szenen führen durch eine spanische Sommernacht, in der sich viele Abgründe auftun.

Leporello muss die Kleider mit seinem Herren tauschen. Er erntet damit die Früchte des Zorns und der Liebe, die Don Giovanni zugedacht sind, während dieser im Unschuldsgewand seines Dieners eine Zofe für sich und sein Register gewinnen will. Mozart hat diese Oper als „dramma giocoso“ –also als lustiges Drama- bezeichnet, weil das permanente Scheitern Don Giovannis im Verführungskampf, das Publikum durchaus erheitert. Als ruchbar wird, dass Don Giovanni der Mörder des Komturs ist, zieht sich die Schlinge um ihn zusammen, in die auch sein verkleideter Diener Leporello gerät. Doch Furcht vor Bestrafung kennt Don Giovanni nicht. Mit Todesverachtung lädt er den toten Komtur, der ihm als Geist erscheint, zu Speis und Trank. Als dieser tatsächlich erscheint, ist das für Don Giovanni eine gute Gelegenheit, eine weitere Runde „Spanisch-Roulett“ zu spielen.

Das Theater am Neunerplatz zeigt Don Giovanni_essentials als Musikdrama in deutscher Sprache am Strand von Sevilla. Martin Junghans hat die Partitur für vier Instrumente und Klavier eingerichtet, so dass die „große“ Oper von Mozart Platz findet, auf der Bühne des Neunerplatztheaters.

Das Stück spielt im Hier und Jetzt einer heißen spanischen Nacht, bei der Liebe, Leidenschaft und Tod sich mit Mozarts unsterblicher Musik vereinen. Der Grenzgänger Don Giovanni trifft dabei auf selbstbewusste Frauen, die durchaus eine Vorstellung davon haben, welche Rolle ein spanischer Edelmann in dieser Nacht zu spielen hat.

REGIE: Erhard Drexler, MUSIKALISCHE LEITUNG: Bernhard Kuffer

BÜHNE / LICHT: Sven Höhnke, KOSTÜME: Ute Friedrich

MUSIKALISCHE BEARBEITUNG: Martin Junghans

MITWIRKENDE: Wolfram Bieber, Claudia Bienek, Hermann Drexler, Charlotte Emigholz, Markus

Fäth, Georg Högl, Evelyn Reimann, Volker Schneidereit und Katja Woitsch

MUSIK: Karin Amrhein (Klarinetten), Eva Ewert (Flöte), Bernhard Kuffer (Klavier, Mandoline),

Fabiola Marxreiter (Saxofone), Sabeth Quitt (Cello)

 

An den Aufführungen an Sonntagen (11. Juni, 18. Juni, 2.Juli) erwartet die Besucher ab 18:45h live gespielte Einlassmusik.
Schüler_innen und Lehrer_innen der solidarischen Musikschule des Theaters „WiMu“ freuen sich darauf, die Besucher_innen musikalisch zu begrüßen und einzustimmen. Diese Einlasskonzerte finden im Freien und somit nur bei gutem Wetter statt.